Bikeparks, Down Country, E-Mountainbikes – in der Mountainbike-Branche tut sich Einiges. In diesem Artikel schauen wir uns 7 der heissen Mountainbike Trends im Jahr 2021 an.

 

Trend #1 Mountainbikes werden wieder schwerer

Der Trend der superleichten Mountainbikes, der sich in den letzen Jahren hartnäckig etabliert hatte, ist langsam vorbei. André Schmidt, der Chefredakteur des Fachmagazins MountainBIKE sieht den Grund dafür darin, dass Räder immer bergab-lastiger werden. Und das Problem „leicht nach oben, stabil nach unten“ lasse sich halt nicht so einfach lösen. „Wenn ich einen stabilen 29-Zoll-Reifen haben will, mit Pannenschutz und einer Karkasse, die nicht wegknickt, dann wiegt das eben ein Kilo“, sagt Schmidt.

 

Trend # 2 Down-Country Bikes sind der neue Hit

Aus den beiden Kategorien Downhill und Cross Country ist das "Down-Country" geboren. André Schmidt beschreibt die Bikes dieser Kategorie als "Racebikes mit einer Extraportion Fahrspaß“. Sie sind also etwas stabiler, mit mehr Federweg vorne und hinten (120 mm) und auch mit Variosattelstützen.

 

Trend #3 Weniger Individualisierung

Das Entstehen neuer Segmente im Mountain-Biking und die Differenzierung im Markt führen auch dazu, dass die Individualisierung sinkt. Früher haben Radbesitzer mehr an ihren Bikes geschraubt, um sie an ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche anzupassen. Heutzutage kaufen sie das Bike oft als Ganzes und nutzen es, ohne Optimierungen vorzunehmen. Dazu kommt, dass der Aufbau und und die Komponenten deutlich komplexer geworden sind und nicht mehr Jedermann Änderungen vornehmen kann.

 

Trend #4 Mehr Preistoleranz und Qualitätsbewusstsein

„Vor zehn Jahren habe ich pro Monat ein Mountainbike über 3.000 Euro verkauft, heute verkaufe ich fast nur noch in diesem Preissegment“, berichtet ein Händler aus Oberbayern. Dafür gibt es mehrere Gründe: Einerseits ist Mountainbiken zum Trendsport geworden, durch das Corona-Jahr noch zusätzlich verstärkt. Die Nachfrage in dem Bereicht ist so rasant gestiegen, dass manchen Händlern die Räder ausgegangen sind. Dazu kommt der fortlaufende Trend zu Markenprodukten und Fahrzeugen mit hoher Qualität. Kunden sind einfach bereit, mehr für ihr Mountainbike zu zahlen als früher. 

 

Trend #5 Mehr Akzeptanz für E-Mountanbikes

Selbst die eingefleischtesten Bio-Mountainbiker haben längst eingesehen: Der Siegeszug der E-MTBs ist nicht mehr aufzuhalten. „Unter unseren Lesern gibt es zwar noch einige, die E-Mountainbikes kategorisch ablehnen“, sagt André Schmidt, „wir behandeln es jedoch gleichberechtigt. Die meisten in unserer Redaktion fahren beides – ich ebenso.“

Der 47-Jährige nutzt sein E-Mountainbike vor allem im Alltag, zum Einkaufen und als Familienkutsche mit Kinderanhänger: „Ich sehe das E-MTB nicht als Verrat am Mountainbike. Es bringt mehr Leute aufs Rad und raus aus den Städten. Und das ist gut.

 

Trend #6 Mountainbiken als Familiensport

Mit Mountainbiken als Trendsport wächst auch die Zahl der Eltern, die Mountainbike fahren und ihre Kinder mitnehmen. E-Mountainbikes können da bequem als "Lift" dienen und ermöglichen es Kindern, den Berg zu erobern. Auch Frauen wachsen als Zielgruppe. Separate Radmodelle für Frauen sind längst Standard und Bike-Destinationen ziehen mit angepassten Angebote vermehrt Frauen an.

Trend #7 Mountainbike Tourismus boomt

Die Mountainbike Tourismusbranche ist - anders als die Meisten im Tourismus - toll durch die Corona-Krise gekommen und hat sogar von ihr profitiert. Marc Schlüssel, Marketingleiter im schweizerischen Gebiet Arosa / Lenzerheide, hat dank eines ausgebauten Bikepark-Angebots ein Rekordjahr erlebt: „Bis Ende Oktober haben wir 35 Prozent mehr Logis-Nächte verbucht – dabei hatten wir im Mai und Juni fast komplett zu“, berichtet er.

Mit dem neuen Bike Kingdom, der mit viel Bohei am 6. Juni 2020 öffnete, habe die Region ihre Position als Bike-Destination Nummer eins in der Schweiz weiter ausbauen können, meint Schlüssel: „Der Sommertourismus gewinnt nicht nur bei uns an Bedeutung, durch Corona vielleicht noch mehr. Immer mehr Regionen setzen aufs Mountainbiken. Ich glaube, wir sind noch lange nicht am Zenit.“