Massagepistolen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und haben längst ihren Weg aus der Physiotherapie in den Privathaushalt gefunden. Wir haben zusammengefasst, wie sie funktionieren, und wann und wie du sie optimal einsetzt. Am Schluss des Beitrages hast du die Möglichkeit, selbst eine Massagepistole zu gewinnen!

 

Wie funktioniert eine Massagepistole?

Massagepistolen funktionieren durch das Prinzip der Perkussion. Dabei erzeugen sie kurze und wiederkehrende Stösse auf das zu behandelnde Gewebe und erreichen damit sanft die tieferliegende Muskulatur. Obwohl es noch keine definitiven wissenschaftlichen Studien gibt, sind Fachleute davon überzeugt, dass Massagepistolen durch die perkussive Therapie Faszien um die Muskeln lockern, Verklebungen lösen und den Muskel so geschmeidiger machen können. Dies hat eine schnellere Regeneration und weniger Muskelkater zur Folge.

Auch sei ein neurologischer Effekt möglich. "Wenn du einen Muskel massierst, löst er sich nicht sofort. Vielmehr werden durch die Stöße sensorische Neuronen in den Muskelfasern aktiviert. Sie erkennen eine höhere Muskelspannung und senden ein Signal an das Gehirn. Das Gehirn wiederum veranlasst daraufhin den Muskel, sich zu lockern", erläutert Paul Helms, Gründer von Helms Performance in St. Louis und Philadelphia.

 

Wann setze ich die Massagepistole ein?

Du kannst eine Massagepistole zu unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzen.

  • Sie lässt sich sehr gut vor dem Sport zum Warm-Up verwenden, um die behandelten Muskeln zu aktivieren und aufzuwärmen.
  • Direkt nach einem anstrengenden und fordernden Training, kannst du die belasteten Muskeln sanft behandeln. Durch die Stoss-Bewegungen, wird die Durchblutung im Gewebe angeregt und so die Regeneration gefördert.
  • Solltest du bereits unter Muskelkater von einer Trainingseinheit leiden, kannst du die Massagepistole sanft einsetzen und damit die Muskulatur auflockern und die Muskelschmerzen verringern. Die Betonung liegt hier auf "sanft". Muskelkater besteht aus Muskelfaserrissen, die auf keinen Fall zu intensiv mit der Massagepistole bearbeitet werden sollten. Ansonsten könnte der Muskel sich weiter entzünden.
  • Bei Verspannungen hingegen, kannst du die Massagepistole punktuell intensiver einsetzen. Mit den verschiedenen Aufsätzen kannst du je nach Körperstelle genau die Verspannung erreichen und so lockern oder gar ganz lösen. 

 

Wie verwendet man eine Massagepistole korrekt?

Die folgenden Punkte solltest du bei der Verwendung einer Massage Gun immer beachten. Beachte zusätzlich noch die genauen Angaben des Herstellers.

  1. Verwende die Massagepistole ausschliesslich auf Muskeln und niemals auf Gelenken oder Knochen. An empfindlichen Stellen deines Körpers (bspw. Hals und Handgelenke, wo viele Gefässe verlaufen) hat die Massage Gun auch nichts zu suchen. Frauen sollten das Brustgewebe auslassen.
  2. Wenn du das erste Mal die Massagepistole auf einer bestimmten Stelle verwendest, starte mit der niedrigsten Stufe. Für die meisten Muskeln reicht diese auch aus. Solltest du keine ausreichende Veränderung spüren, kannst du die Stosszahl erhöhen. Grundsätzlich bringt eine längere Behandlungsdauer mehr, als eine starke. Sei daher geduldig und höre gut auf deinen Körper. 
  3. Länger ist besser als stärker, aber: Behandle einzelne Stellen und Muskelpartien auch nicht zu lange. Je kleiner die Stelle ist, umso kürzer solltest du sie am Stück behandeln. Zwischen 1 und maximal 5 Minuten für die grössten Muskeln sind vollkommen ausreichend.
  4. Verwende die Massagepistole nicht zu oft. 3 Mal pro Woche reicht anfangs schon aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Auch hier kannst du dich steigern, wenn du mehr Erfahrung damit bekommst.
  5. Lass dir bei der Behandlung von Stellen, die du selbst schlecht erreichst wie z.B. dem Rücken, unbedingt von einer Zweitperson helfen. Du solltest zur Eigenanwendung in der Lage sein, die Massagepistole gut greifen zu können und stabil auf deine Haut zu halten. Nur so kannst du entspannt und effizient die Eigentherapie ausführen.
  6. Wähle immer den für die Körperstelle geeigneten Aufsatz auf. Dieser wird vom Hersteller üblicherweise vorgegeben. 
  7. Sollten deine Muskelschmerzen trotz Behandlung nicht besser werden, solltest du einen Arzt aufsuchen. 

 

Die häufigsten Anwendungsgebiete:

  • Nacken
  • Gesamter Rücken
  • Gesäß
  • Oberschenkel
  • Wade
  • Fuß
  • Arme und Schulter

 

Vorteile der Massagepistole

Wirkt bis in die Tiefen-Muskulatur
Anders als bei der herkömmlichen Massage, erreichst du mit der Massagepistole nicht nur die oberflächlichen Muskeln, sondern auch die tiefer liegenden Muskeln.

Lockert verklebte Faszien
Faszien sind bindegewebartige Strukturen, die im gesamten Körper deine Muskeln und Organe umgeben. Dieses Gewebenetz ist bei vielen Menschen verklebt, was ähnliche Beschwerden wie ein verspannter Muskel verursachen kann. Die Vibrationen der Massagegun lockern das Gewebe auf und können so die Verklebungen lösen. Das fördert die Durchblutung und Nährstoffversorgung in dem behandelten Bereich, vergrössert die Beweglichkeit und lindert Schmerzen.

Löst Triggerpunkte
Triggerpunkte sind verspannte, schmerzhafte Stellen in einem tastbar verhärteten Bündel von Muskelfasern. Triggerpunkte können, wenn sie aktiv sind, Schmerzen bei Bewegungen und sogar in Ruhestellung verursachen. Mit der Massagegun können umliegende Faszien und Triggerpunkte selber behandelt werden, um die Schmerzpunkte aufzulösen.

Weitere Vorteile einer Massagepistole

  • Bessere Durchblutung
  • Schmerzlinderung
  • optimale Regeneration
  • Verbesserung der Beweglichkeit
  • besserer Abtransport von Stoffwechselprodukten
  • optimalere Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen
  • einfache Handhabung