1. Kurze Sporteinheiten bringen nichts

15 Minuten Sport machen – das bringt nichts? Doch, denn bei Bewegung gilt: Jede Minute zählt. Insbesondere die ersten 20 Minuten sind für den Körper von Vorteil. Aber auch schon mit einem 4-minütigen Workout verbesserst du deine Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es stimmt übrigens auch nicht, dass die Fettverbrennung im Körper erst nach 30 Minuten beginnt. Richtig ist allerdings leider, dass sie erst nach 20 bis 30 Minuten optimal läuft.

 

2. Eine Erkältung kann man ausschwitzen

Es klingt zunächst plausibel: Mit Fieber bekämpft der Körper eine Erkrankung. Beim Sport steigt die Temperatur auch an. Lässt sich also mit einer Runde Joggen eine Erkältung ausschwitzen? Die Antwort ist Nein! Das Immunsystem ist während einer Erkältung voll und ganz damit beschäftigt, mit den Krankheitserregern fertig zu werden und braucht seine gesamte Energie für diesen Prozess. Bei einer heranwachsenden Erkrankung ist Sport deswegen oft sogar kontraproduktiv und belastet den Körper unnötig.

 

3. Wenn ich keinen Muskelkater habe, was das Training nicht effektiv

Viele Menschen glauben, dass ein Training nur dann effektiv war, wenn sie danach einen Muskelkater bekommen. Das ist aber nicht der Fall. Eine intensive sportliche Belastung, die keinen Muskelkater verursacht, kann trotzdem ausreichenden Reize für dein Muskelwachstum setzen. Training kann also auch ohne Muskelkater effektiv sein – und die Muskeln müssen nicht immer wehtun, damit sie wachsen.

Das nur nebenbei: Die Ursache von Muskelkater ist noch nicht vollständig geklärt, aber die meisten Sportwissenschaftler gehen davon aus, dass es sich um kleine Risse in den Muskelfasern handelt. Diese führen zu winzigen Entzündungen, die die Nerven reizen. Leichte Bewegung kann helfen, diese Entzündungsstoffe schneller abzubauen. Deshalb hilft leichte Bewegung oft, den Muskelkater loszuwerden oder zu verkürzen.

 

4. Nach dem Sport sollte man erst einmal nichts essen

Der Körper verbrennt nicht nur während, sondern auch noch nach dem Sport mehr Kalorien als unter normalen Bedingungen. Das ist der sogenannte Nachbrenn-Effekt. Daher sollte man nach dem Sport erst recht etwas essen. Der Körper verlangt dann vor allem Proteine und Kohlenhydrate, die für die Regeneration sowie das Wachstum der Muskeln wichtig sind.

Bei Proteinen heisst es: der Körper sollte über den Tag nie eine negative Proteinbilanz haben. Da er Proteine nicht speichern kann, ist eine regelmässige Proteinzufuhr wichtig. Ist diese nicht gewährleistet, greift der Körper automatisch auf Protein zurück, das sich in unseren Muskeln befindet; muss er das über einen längeren Zeitraum tun, baut er Muskeln ab.

 

5. Vor dem Sport sollte man viel trinken

Wenn man viel Sport macht, schwitzt man auch mehr - der Körper verbraucht demzufolge auch mehr Flüssigkeit, um zu funktionieren. Das bedeutet aber nicht, dass man vor dem Sport besonders viel trinken sollte, um einen späteren Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Pro Stunde kann der Körper 0,5 bis 0,8 Liter Flüssigkeit verwerten. Mit einem Bauch voller Wasser lässt es sich auch nicht so toll Sport machen. Da ist es besser, über den Tag verteilt regelmässig zu trinken. Und nach dem Sport ausreichend Wasser zu sich zu nehmen, um den Speicher wieder aufzufüllen.